Newsticker kw 38

Freitag, 16.00 uhr | Steuer auf Superreiche: Finanzierungsmodell für Klimaschutz

Eine neue Diskussion um eine Steuer auf die Superreichen gewinnt an Fahrt, um die finanziellen Mittel für den Klimaschutz zu erhöhen. Laut Oxfam verursachen die reichsten 1 % der Bevölkerung so viele CO2-Emissionen wie die ärmsten zwei Drittel zusammen. Eine Millionärssteuer könnte geschätzte 230 Milliarden Euro für Klimaschutzprojekte einbringen.

In Großbritannien könnten faire Steuern auf Yachten und Privatjets jährlich bis zu 2,4 Milliarden Euro generieren. Ein Oxfam-Vertreter fordert, die Belastung der Superreichen zu erhöhen, um Klimafinanzen zu sichern. Studien zeigen, dass das Bewusstsein für die Ungleichheit der CO2-Emissionen, besonders bei den Wohlhabenden, entscheidend für die Unterstützung klimapolitischer Maßnahmen ist. Euronews

Freitag, 11.00 Uhr | Asiens Projekte für nachhaltigen Flugkraftstoff

In Asien wächst die Produktion nachhaltiger Flugkraftstoffe (SAF) rapide. Südkoreas GS Caltex hat gemeinsam mit Itochu und Neste die erste SAF-Lieferung nach Japan getätigt. Das Ziel der Luftfahrtbranche, bis 2050 netto null Kohlenstoffemissionen zu erreichen, hängt stark von der Verbreitung von SAF ab, doch die Umsetzung steht noch am Anfang.

Südkorea plant, ab 2027 1% SAF in internationalen Flügen einzusetzen. Taiwan strebt bis 2030 5% SAF an, während Indonesien bereits 3% Biofuel-Beimischung für Kerosin angeordnet hat. Singapur verfolgt eine 1%-Zielmarke ab 2026 und will diese bis 2030 auf bis zu 5% erhöhen. In Japan sind 10% SAF für internationale Flüge ab 2030 Pflicht.

Zum Vergleich: Europa plant 2% SAF-Anteil bis 2025, eine Erhöhung auf 6% bis 2030, und einen weiteren Anstieg bis zu 70% bis 2050. Reuters

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Donnerstag, 10.45 uhr | Amazonas in Flammen: Die Folgen der Abholzung

Aktuelle Messungen des Max-Planck-Instituts zeigen, dass selbst unberührte Wälder im Amazonas brennen, verstärkt durch die Abholzung und die Auswirkungen des El Niño. Die Dürrebedingungen haben in den letzten Jahren zugenommen, was die Feuergefahr erheblich steigert. Im Jahr 2023 führten ausbleibende Niederschläge zu extremen Trockenheiten und Rekordwerten an Ruß und Kohlenstoffmonoxid in der Atmosphäre.

Die Fragmentierung des Waldes macht Primärwaldflächen anfälliger für Brände, die sich rasch ausbreiten. Ein aktueller Bericht belegt, dass die Fähigkeit des Amazonas zur Kohlenstoffspeicherung sinkt, während gleichzeitig mehr CO2 freigesetzt wird. Diese Entwicklungen gefährden nicht nur die Biodiversität, sondern destabilisieren auch das gesamte Ökosystem des Amazonas. MPG

Donnerstag, 10.35 uhr | Agrivoltaik: Die Herausforderung der nachhaltigen Nutzung von Land

Die Kombination von Solarenergie und Landwirtschaft, bekannt als Agrivoltaik, gewinnt an Bedeutung, während Bedenken hinsichtlich der Flächenverdrängung von Ackerland bestehen. In Ohio wird ein großes Projekt umgesetzt, das sowohl Nutzpflanzen als auch Solarenergie produziert. Trotz der Vorteile, wie weniger Wasserverbrauch und Frostschutz für Pflanzen, bleibt Agrivoltaik ein Nischenmarkt, da hohe Kosten die Rentabilität beeinträchtigen. Einige Experten warnen vor "Bee-Washing", bei dem umweltfreundliche Ansprüche lediglich PR-Maßnahmen sind. In Europa gibt es bereits Regulierungen, die verhindern sollen, dass Solarprojekte landwirtschaftliche Flächen vollständig beanspruchen. Die Zukunft von Agrivoltaik hängt also von der Wirtschaftlichkeit und den politischen Rahmenbedingungen ab. WSJ

Donnerstag, 10.30 uhr | America’s Cup: Wegbereiter für eine klimaneutrale Schifffahrt

Die America’s Cup-Regatta in Barcelona inspiriert die Schifffahrtsbranche zur Reduzierung von Kohlenstoffemissionen. Die Veranstaltung demonstriert, wie Technologien aus dem Wettkampfsport, wie WindWings und Foils, in der kommerziellen Schifffahrt eingesetzt werden, um effizienter und umweltfreundlicher zu arbeiten. Unternehmen wie BAR Technologies adaptieren Entwicklungen aus der Regatta, um Treibstoffverbrauch und Emissionen zu senken – bis zu 20 % Einsparungen sind möglich. WSJ

Donnerstag, 10.15 uhr | Wärmewende: Milliardenpotenzial für die Industrie

Eine aktuelle Studie der Hochschule Niederrhein zeigt, dass die deutsche Industrie durch effiziente Wärmeerzeugung jährlich bis zu 21 Milliarden Euro einsparen kann. Besonders hohe Einsparungen sind durch die Nutzung von Abwärme und die Elektrifizierung fossiler Prozesse möglich. 12,8 Milliarden Euro der Einsparpotenziale könnten mit attraktiven Renditen innerhalb von drei Jahren realisiert werden. Angesichts des hohen Anteils der Wärmeerzeugung am Gesamtenergieverbrauch in Deutschland ist die Wärmewende für die Klimaziele entscheidend. Handelsblatt

Donnerstag, 09.15 uhr | München macht Schulden für den Klimaschutz

München setzt ein Zeichen für nachhaltige Finanzpolitik und leiht sich 300 Millionen Euro über einen "Green Bond", um ökologische Projekte zu finanzieren. Damit wird die Stadt zur ersten Kommune in Deutschland, die diesen Schritt wagt. Das große Interesse der Anleger führte zu einer Überzeichnung der Anleihe um das 2,5-fache. Oberbürgermeister Dieter Reiter sieht dies als Bestätigung für den eingeschlagenen Kurs, der das ehrgeizige Ziel verfolgt, München bis 2035 klimaneutral zu machen. Die Mittel sollen unter anderem in den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs und den Bau umweltfreundlicher Schulen fließen. Diese innovative Finanzierungsform könnte anderen Städten als Vorbild dienen. SZ

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Mittwoch, 18.30 uhr | Roboter und KI revolutionieren die Landwirtschaft

Die Landwirtschaft steht vor Herausforderungen wie Klimawandel und Artenrückgang. Immer mehr Landwirte setzen auf digitale Technologien, Roboter und KI, die Aufgaben wie Aussaat, Düngung und Ernte übernehmen. Ein autonomer Schlepper von Johannes Miermann fährt selbstständig über die Felder, während Marie Hoffmanns "Farmdroid" Raps mit minimalem Pestizideinsatz sät. In Witten ermöglicht vGreens mithilfe von KI den ganzjährigen Anbau von Erdbeeren ohne Sonnenlicht. Roboter unterstützen in Ställen, und Drohnen bringen Flüssigkeiten präzise aus. Diese Technologien fördern eine nachhaltigere und effizientere Landwirtschaft für die Zukunft. wdr

Mittwoch, 17.00 uhr | Neubau ist nicht die Lösung bei Wohnraumknappheit

Forschungen des Leibniz-Instituts in Dresden zeigen, dass der Fokus auf Neubauten nicht nachhaltig ist. Stattdessen plädieren die Wissenschaftler für die Revitalisierung bestehender Wohnräume. Die Analyse fordert einen integrierten Ansatz, der Städte und Regionen miteinander verbindet und vorhandene Ressourcen effizienter nutzt.

Insbesondere in ländlichen Gebieten gibt es oft Leerstand, während Städte überlastet sind. Die Revitalisierung bestehender Strukturen könnte helfen, den Wohnraummangel zu bekämpfen, ohne zusätzliche Umweltbelastungen zu verursachen. Projekte wie "Probewohnen" in Görlitz sollen zeigen, wie kleinere Städte neue Einwohner gewinnen können. mdr

Mittwoch, 15.30 uhr | Fit für 2025: Vorbereitungen zur EUDR

Die EUDR tritt zum Jahresende in Kraft, und Unternehmen müssen sich darauf einstellen. Ab dem 30. Dezember 2024 sind große und mittlere Unternehmen betroffen, während kleine Unternehmen bis zum 30. Juni 2025 Zeit haben. EUDR-relevante Waren dürfen nur verkauft werden, wenn sie drei Kriterien erfüllen: Entwaldungsfreiheit, rechtmäßige Erzeugung im Ursprungsland und Vorliegen einer Sorgfaltserklärung.

Betroffene Rohstoffe sind unter anderem Holz, Palmöl, Kaffee, Kakao, Rind, Soja und Kautschuk. Unternehmen müssen zudem eine Risikobewertung vornehmen und eine transparente Lieferkette gewährleisten. Die Geolokalisierung der Produktionsstätten ist unerlässlich, und die Daten müssen rückwirkend bis 2020 erfasst werden. Weitere Infos und u.a. ein Webinar findet ihr hier.

Mittwoch, 15.00 uhr | Zentraleuropa gegen die Naturkräfte

Extreme Wetterereignisse, ausgelöst durch den Klimawandel, bringen starke Überschwemmungen nach Mittel- und Osteuropa, einschließlich Polen, Tschechien und der Slowakei. In Polen sind umfangreiche Hochwasserschutzmaßnahmen ins Stocken geraten, da selbst moderne Infrastrukturen den Wassermassen nicht standhalten können. Lokale Gemeinschaften mobilisieren sich, um sich gegenseitig zu unterstützen, während Hydrologen eine Wiederherstellung natürlicher Landschaften fordern, um die Flutgefahr zu verringern.

Tschechien hat aus früheren Katastrophen gelernt und präventive Maßnahmen ergriffen, doch die Auswirkungen sind dennoch spürbar: Hunderte von Häusern wurden beschädigt. Die Slowakei hat bisher Glück, da ihre Schutzmaßnahmen effektiver waren. Sturm Boris verdeutlicht die Notwendigkeit einer integrierten Flutmanagementstrategie, während die EU Gesetze zur Wiederherstellung von Lebensräumen bis 2030 verabschiedet hat. TEC

Mittwoch, 10.30 uhr | Sofortprogramm zur Umsetzung des Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes

Um die Anwendung des Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes (LkSG) zu erleichtern, starten das BMWK und BMAS ein Sofortprogramm. Geplant sind Verbesserungen wie die Konkretisierung des risikobasierten Ansatzes, um Risiken besser einzustufen. Zudem sollen KMU durch Mustervertragsklauseln und -fragebögen entlastet werden. Brancheninitiativen werden unterstützt, um Mehrfachaudits zu vermeiden, während Orientierungshilfen zu Standards und Zertifizierungen bereitgestellt werden. Ein strukturierter Dialogprozess mit der Wirtschaft soll im vierten Quartal 2024 etabliert werden, um den Austausch zu vertiefen. Ziel ist es, die Compliance-Anforderungen praxisnah zu gestalten und die bestehenden Prüfansätze zu erhalten.

Mittwoch, 10.00 uhr | Hochwasserschutz: Dringender Handlungsbedarf gefordert

Angesichts der drohenden Hochwasserlagen in Deutschland und Europa mahnt der WWF zu mehr Hochwasserschutz. Extreme Niederschläge, verschärft durch den Klimawandel, machen ein Umdenken erforderlich. Der WWF fordert, natürliche Überschwemmungsgebiete wiederherzustellen und die Schifffahrt umweltverträglicher zu gestalten. Zudem sei eine Verknüpfung von Gewässer- und Hochwasserschutz entscheidend. Die Versiegelung von Flächen müsse gestoppt werden, um die natürliche Wasseraufnahme zu fördern. Klimaschutz und Hochwasserschutz seien untrennbar miteinander verbunden.

„Ohne ambitionierten Klimaschutz wird Anpassung irgendwann nicht mehr leistbar“, warnt Viviane Raddatz vom WWF.

Der Schutz vor Hochwasser muss integrativer Bestandteil der Landschafts- und Gewässernutzung werden.

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Dienstag, 18.40 uhr | EU-Plastikabgabe: Fehlende Kontrolle und Druck auf den Haushalt

Die EU-Plastikabgabe, eingeführt zur Finanzierung des Haushalts und zum Umweltschutz, wird vom Europäischen Rechnungshof stark kritisiert. In einem aktuellen Bericht wird bemängelt, dass die Umsetzung unzureichend überwacht und die Mitgliedstaaten schlecht vorbereitet seien. Zudem seien die gelieferten Daten unzuverlässig und die tatsächliche Recyclingrate werde nicht korrekt kontrolliert. Im Jahr 2023 erzielte die Abgabe Einnahmen von 7,2 Milliarden Euro, doch der versprochene Anreiz zur Reduzierung von Einwegkunststoffen bleibt aus, da die Finanzierung in Deutschland weiterhin aus Steuermitteln erfolgt. Die Bundesregierung plant eine Gesetzesänderung erst für 2026, während Umweltschützer vor den Folgen warnen. TAZ

Dienstag, 16.30 Uhr | EU: Neuer Kurs für Klimaschutz und Wettbewerb

Die EU-Kommission hat neue Verantwortliche für Klimaschutz und Wettbewerb ernannt, die einen „sauberen Industrieschutz“ entwickeln sollen. Im Fokus steht die gesetzliche Verankerung des Ziels, die Emissionen bis 2040 um 90 % zu reduzieren. Wopke Hoekstra, der neue Klimakommissar, plant, Steueranreize für fossile Brennstoffe abzuschaffen und einen einheitlichen CO₂-Markt zu schaffen. Teresa Ribera, die neue Wettbewerbschefin, wird sich für die Unterstützung kleiner Unternehmen im Bereich erneuerbare Energien einsetzen und gegen ausländische Subventionen vorgehen. Angesichts des wachsenden Wettbewerbs aus den USA und China ist eine rasche Umsetzung notwendig, um die europäische Wettbewerbsfähigkeit zu sichern und den Weg zur Klimaneutralität bis 2050 zu ebnen. Reuters

Dienstag, 14.45 uhr | Mindestlohn für Bienen: Umweltschutz als Businessplan

Auf der „DLD Nature“-Konferenz in München diskutierten Experten, wie man Umweltschutz als wirtschaftliche Investition begreifen kann. Eckart von Hirschhausen stellte die Frage, was ein Glas Honig kosten würde, wenn Bienen einen Mindestlohn erhielten, und kam auf 300.000 Euro. Die Natur, die für die Bestäubung und das Klima verantwortlich ist, hat einen unschätzbaren Wert, der oft ignoriert wird. Klimaforscher Johan Rockström und andere plädierten für ein Umdenken: Die Menschheit müsse die Natur als essentielle Infrastruktur ansehen, nicht nur für den Planeten, sondern auch für die Wirtschaft. SZ

Dienstag, 09.15 uhr | Aserbaidschan drängt auf neue Finanzierungsziele vor COP29

Weniger als zwei Monate vor dem COP29-Gipfel in Dubai fordert Aserbaidschan eine Einigung auf neue Finanzierungsziele für den Klimaschutz. Landwirtschaftsminister Mukhtar Babayev betont die Notwendigkeit, dass wohlhabende Länder mehr finanzielle Unterstützung für Entwicklungsländer bereitstellen, um deren Emissionsziele zu erreichen. Während der Gipfel konkrete neue Initiativen plant, bleiben die Staaten in der Einigung über die Finanzierungsziele uneinig. Aserbaidschan schlägt vor, ein Fonds aus freiwilligen Beiträgen von fossilen Brennstoffproduzenten einzurichten, um Hilfe für klimabedingte Naturkatastrophen zu leisten. Zudem wird eine Verdopplung der globalen Energiespeicherkapazität auf 1.500 Gigawatt bis 2030 angestrebt, um den Herausforderungen des Klimawandels besser zu begegnen. Reuters

Dienstag, 09.00 uhr | Özdemir drängt auf Aufschub der EU-Entwaldungsverordnung

Drei Monate vor Inkrafttreten der EU-Entwaldungsverordnung (EUDR) fordert Bundesagrarminister Cem Özdemir eine sechsmonatige Verschiebung. Er kritisiert, dass die EU-Kommission noch keine klaren Hilfen für betroffene Unternehmen bereitgestellt hat. Ohne ausreichende Vorbereitungszeit könnten Lieferketten gefährdet werden, was der deutschen und europäischen Wirtschaft schaden würde. Deutsche Waldbesitzer unterstützen die Forderung, während Umweltorganisationen wie der WWF warnen, dass ein Aufschub die weltweite Entwaldung weiter vorantreiben könnte. Die EUDR soll sicherstellen, dass Produkte wie Kaffee und Holz nur dann in die EU importiert werden, wenn sie nicht aus gerodeten Wäldern stammen. Unternehmen, die die Regeln missachten, müssen mit hohen Strafen rechnen. Haufe

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Montag, 16.15 uhr | Autoindustrie fordert Anpassung bei EU-Klimavorgaben

Die europäische Autoindustrie steht unter Druck, da verschärfte CO2-Grenzwerte ab 2025 drohen. Ein internes Papier warnt vor möglichen Jobverlusten und Milliardenstrafen. Um den Übergang zu erleichtern, schlägt die Branche eine zwei Jahre längere Übergangsfrist vor. Trotz hoher Gewinne der letzten Jahre sieht die Industrie dies als notwendigen Schritt, um sowohl Arbeitsplätze zu sichern als auch den Klimazielen gerecht zu werden. Die Diskussion verdeutlicht die Herausforderung, ambitionierte Umweltziele mit wirtschaftlicher Stabilität in Einklang zu bringen. Handelsblatt

Montag, 13.30 uhr | Mammoth-Projekt: Islands Gigant im Kampf gegen CO₂

In Island nimmt die Mammoth-Anlage, das weltweit größte Direct Air Capture (DAC)-Projekt, Gestalt an. Diese hochmoderne Anlage, bestehend aus zunächst zwölf, bis 2025 auf 72 steigenden Ventilatoren, filtert CO₂ aus der Luft und speichert es in Mineralien tief im Erdreich. Trotz der ambitionierten Ziele – bis zu 36.000 Tonnen CO₂ jährlich zu binden – bleibt der Effekt begrenzt im Vergleich zu den globalen Emissionen von 37,4 Milliarden Tonnen. Die Anlage nutzt Islands geothermische Energie, ist jedoch aufgrund der hohen Kosten und der kritischen Stimmen, die sie als potenzielles Greenwashing sehen, nicht unumstritten. Die Betreiber hoffen, dass der technologische Fortschritt und größere Anlagen bis 2050 eine nennenswerte Reduktion der Emissionen ermöglichen werden. SZ

Montag, 12.15 Uhr | Nachhaltigkeit als Geschäftsstrategie: Deutsche Unternehmen zeigen den Weg

Der Deloitte CxO Sustainability Report 2024 enthüllt, dass Klimawandel in Deutschland die höchste Priorität auf der Agenda der Unternehmen hat. 42% der Führungskräfte betrachten ihn als wichtigste Herausforderung – deutlich mehr als der globale Schnitt von 37%. In den letzten zwölf Monaten haben 88% der deutschen Unternehmen ihre Investitionen in Nachhaltigkeit erhöht, und 45% transformieren ihre Geschäftsmodelle entsprechend. Trotz der Herausforderungen wie unzureichende politische Maßnahmen und fehlende nachhaltige Lösungen bleibt die Richtung klar: Unternehmen setzen auf Nachhaltigkeit, um Innovation, Resilienz und Umsatz zu steigern. Deutsche Unternehmen sind besonders engagiert und nutzen den Druck von Stakeholdern, um ihre Umweltstrategien konsequent umzusetzen.

Montag, 11.00 Uhr | Klimaschutz: Ein psychologisches Spiel

Deutschland muss den Klimaschutz vorantreiben, doch oft blockieren „Whataboutism“ und „Doomism“ den Fortschritt. Diese psychologischen Mechanismen – das Verweisen auf die Fehler anderer und die Resignation angesichts des scheinbar Unaufhaltsamen – schaffen kurzfristige Erleichterung, hemmen jedoch langfristige Handlungen. Studien zeigen, dass der Fokus auf Pro-Kopf-Emissionen und ein gerechter sozialer Ausgleich entscheidend sind. Die Schlüsselbotschaften:

  • Kritik am eigenen Verhalten: Menschen neigen dazu, sich durch Ablenkungsmanöver wie Whataboutism von der Verantwortung zu distanzieren.

  • Globale Verantwortung: Deutschland trägt trotz seines kleinen Anteils am globalen CO₂-Ausstoß eine historische und gegenwärtige Verantwortung.

  • Gerechtigkeit im Klimaschutz: Ein sozial gerechter Ausgleich ist notwendig, um die Auswirkungen von Klimaschutzmaßnahmen auf die ärmeren Bevölkerungsschichten abzumildern.

  • Handlungsbedarf: Es gibt keine Zeit zu verlieren, um die vorhandenen Technologien zu nutzen und den Klimawandel zu bekämpfen. Resignation oder das Warten auf zukünftige Technologien sind keine Optionen.

SZ

Montag, 10.45 uhr | Klimaklagen gegen die Ampel-Regierung

Greenpeace reicht zusammen mit 50.000 Unterstützern eine Verfassungsbeschwerde gegen die Klimapolitik der Ampel-Koalition ein. Anlass ist die Novelle des Klimaschutzgesetzes, die im April 2024 beschlossen wurde und die bisherigen strengen Sektor-Ziele abschwächt. Gemeinsam mit der Deutschen Umwelthilfe und dem BUND, die bereits Klage eingereicht haben, sieht Greenpeace die Gesetzesänderung als verfassungswidrig an. Die Umweltverbände kritisieren, dass die Novelle den notwendigen Druck zur CO2-Reduktion mindert und fordern entschlossenes Handeln im Klimaschutz. Die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts wird mit Spannung erwartet. TAZ

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