Newsticker kw 36

Freitag, 09.45 Uhr | Kanadas Waldbrände zählen zu den weltgrößten CO₂‑Quellen

Die Waldbrände in Kanada letztes Jahr setzten mehr CO₂ frei als die gesamten fossilen Emissionen vieler Industrienationen. Vier Prozent der kanadischen Waldflächen, eine Fläche so groß wie die Wälder Deutschlands und Österreichs zusammen, verbrannte. Wissenschaftler:inn warnen davor, zu stark auf natürliche CO₂-Senken zu setzen, denn die Regeneration der Wälder dauert Jahrzehnte, vielleicht Jahrhunderte. Die Studie der überwiegend US-amerikanischen Forschungsgruppe, publiziert in Nature, macht deutlich, dass ungewöhnlich heiße und trockene Wetterbedingungen die Hauptursache für die rekordverdächtigen Brände waren. Klimareporter

Freitag, 09.15 Uhr | Kunst als chance in der klimakrise

Die Klimakrise ist längst ein Leitmotiv der Kunst. Im Poetry Slam Hannover verwenden Poeten aus Graz ihre künstlerische Freiheit, um den Klimawandel poetisch aufzuarbeiten: “
Ich koche vor Wut. Ist dieser Raum hier klimatisiert? Die Hände sind schwitzig, ich bin dehydriert. Ich koche vor Wut. Nach uns die Sintflut und in uns die Glut. Mir wird immer wärmer, es geht mir nicht gut.” Ein Literaturwissenschaftler sieht in dieser Kunstform die Chance, neue Perspektiven zu eröffnen. In ihren Werken verarbeiten die Künstler Emotionen wie Wut, Traurigkeit, und Hoffnung – eine menschlichere Auseinandersetzung mit dem Thema, als es nackte Zahlen je könnten. Wissenschaftlich belegt ist sogar, dass solche künstlerischen Darstellungen Verhaltensänderungen anregen können, wie beispielsweise der reduzierte Fleischkonsum nach dem Film „Ein Schweinchen namens Babe“. TAGESSCHAU

Donnerstag, 19.20 uhr | Industriewälder als lösung für das co2-problem?

Die österreichische Ingenieurgruppe Obrist hat mit „Afuels“ ein Konzept entwickelt, das die Energielandschaft revolutionieren könnte. Durch eine Anlage, die ähnlich wie ein Wald agiert, soll CO2 effizient aus der Atmosphäre gefiltert und in grünes Methanol umgewandelt werden. Dieses Verfahren verspricht, sowohl nachhaltig als auch wirtschaftlich zu sein, indem es grüne Treibstoffe kostengünstig produziert. Investoren haben die Möglichkeit, sich über Aktien an Unternehmen wie ITM Power und SFC Energy zu beteiligen, die wesentliche Technologien für diesen Prozess liefern. Derzeit befindet sich das Projekt noch in der Konzeptionsphase, zeigt aber großes Potenzial für die Zukunft. Handelsblatt

Donnerstag, 14.55 uhr | Integration der ESRS: Entwurf veröffentlicht

Der Rat für nachhaltige Entwicklung modernisiert den Deutschen Nachhaltigkeitskodex (DNK). Ab Januar 2025 wird eine neue, kostenlose Webplattform Unternehmen durch den Berichtsprozess führen, unterstützt durch diverse Module und eine CSRD-konforme Checkliste. Diese Neuerung zielt darauf ab, die Integration der ESRS in den DNK zu erleichtern und bietet sowohl für Pflichtberichte als auch für freiwillige Berichterstattungen Anleitungen. Derzeit wird Feedback von Unternehmen eingeholt, bevor die Checkliste rechtlichen und wirtschaftlichen Prüfungen unterzogen wird. Ein Prozess, der Transparenz und Nachhaltigkeit in den Unternehmensalltag einbetten soll. DNK

Donnerstag, 12.50 uhr | Unterstützung bei branchenspezifischen Wesentlichkeitsanalysen naht

Die Wesentlichkeitsanalyse wird für viele Unternehmen im Rahmen des Nachhaltigkeitsreportings zur Hürde. Nun reichen das Deutsche Rechnungslegungs Standards Committee (DRSC) und der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) den Firmen die Hand: Eine neue Broschüre soll Branchenverbänden helfen, ihre Mitgliedsunternehmen bei der Erstellung von branchenbezogenen Wesentlichkeitsanalysen zu unterstützen. Dieses Instrument ist vor allem für jene Betriebe von Bedeutung, die ab 2025 erstmalig zur Nachhaltigkeitsberichterstattung verpflichtet sind. Ein Schritt, der die oft abstrakte Analyse greifbarer und branchenspezifischer macht. DRSC

Donnerstag, 10.15 uhr | FDP und forstlobby “entkernen” waldgesetz

1975 bekam der Wald in Deutschland sein erstes Gesetz, das dem damaligen Zeitgeist folgend vor allem die Holzindustrie förderte. Heute, inmitten der Klimakrise und zunehmenden Waldschäden, reicht das alte Gesetz nicht mehr aus. Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir brachte eine Reform auf den Weg, die den Wald stärker als Ökosystem schützen sollte. Doch massiver Druck von Waldbesitzern und Lobbyisten verwässerte den Entwurf. Kritiker bemängeln, dass das neue Gesetz zahnlos sei und weder dem Klimaschutz noch dem Schutz der Artenvielfalt gerecht werde. Ob die Novelle verabschiedet wird, bleibt fraglich. Spektrum 

– – –

Mittwoch, 18.15 uhr | Landtagswahlen: Wo bleibt nun der Klimaschutz?

Bei den Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen spielte Klimaschutz kaum eine Rolle. CDU und Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) haben zwar gemeinsame Ansichten:

  • Es soll keinen vorgezogenen Kohleausstieg geben; das Ziel bleibt 2038.

  • Klimawandel wird nicht bestritten, jedoch betont die BSW stärker Innovationen und Anpassungsstrategien.

  • Beide Parteien sehen die Energiewende kritisch, insbesondere den Ausbau der Windkraft.

  • Bürgerenergie und Bürgerbeteiligung sollen gestärkt werden.

Jedoch trennt sie insbesondere die Außenpolitik. Der Wahlausgang stärkt die politischen Ränder und erschwert die Regierungsbildung, während die Grünen abgestraft wurden und Klimaschutz in den Hintergrund gerät. mdr

Mittwoch, 15.30 Uhr | Schweden streicht Luftverkehrsteuer: Umstrittene Maßnahme

Schwedens Regierung kündigt an, die Steuer auf Flugtickets ab Juli 2025 abzuschaffen, um die Wettbewerbsfähigkeit der nationalen Fluggesellschaften zu stärken. Wirtschaftsministerin Ebba Busch betont, dass nur wenige EU-Länder eine solche Steuer erheben. Umweltorganisationen kritisieren die Entscheidung scharf und werfen der Regierung vor, die Klimaziele zu gefährden. TAZ

Mittwoch, 15.20 uhr | CSDDD Briefing Paper

Das DRSC hat am 2. September 2024 ein Briefing Paper zur Corporate Sustainability Due Diligence Directive (CSDDD) veröffentlicht. Das Dokument bietet einen Überblick über die Hauptregelungen, einschließlich Berichtspflichten, Überschneidungen mit der CSRD und dem Anwendungsbereich der Richtlinie. Es wird laufend aktualisiert und umfasst aktuelle Informationen des Bundesministeriums der Justiz. Die CSDDD tritt ab 2027 für größere Unternehmen in Kraft und wird schrittweise bis 2029 auf kleinere Unternehmen ausgeweitet, mit dem Ziel, Sorgfaltspflichten entlang der Wertschöpfungskette sicherzustellen. Haufe

Mittwoch, 14.15 uhr | BNW kritisiert neue Nachhaltigkeitsstrategie der Bundesregierung

Beim Forum Nachhaltigkeit im Bundeskanzleramt äußerte der Bundesverband Nachhaltige Wirtschaft (BNW) scharfe Kritik an der Weiterentwicklung der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie. BNW-Geschäftsführerin Katharina Reuter bemängelte fehlende neue Impulse, unkonkrete Ziele und mangelnde Fortschritte bei klimaschädlichen Subventionen. Die Strategie müsse messbare Indikatoren enthalten und regierungshandeln steuern, nicht nur beschreiben. Der Verband fordert eine parlamentarische Debatte, um die Strategie legislaturübergreifend und umsetzungsorientiert zu gestalten. BNW

Mittwoch, 09.30 Uhr | neue Steueranreize für E-autos

Wirtschaftsminister Robert Habeck kündigt neue Steueranreize für Elektroautos an, um den stagnierenden Absatz zu beleben. Nach dem abrupten Ende des Umweltbonus sind die Zulassungen von E-Autos stark zurückgegangen. Die Regierung plant, den Absatz durch Steuererleichterungen wieder anzukurbeln. Das Kabinett soll morgen über die Maßnahmen beraten, die auch von der Krise bei Volkswagen beeinflusst werden. Habeck betonte die Bedeutung der Autoindustrie für den Standort Deutschland und kritisierte Forderungen nach einer Rücknahme des Verbrenner-Verbots ab 2035. NTV

Mittwoch, 09.15 uhr | Agri Food Demo Day in München

Unser Ernährungssystem trägt etwa ein Drittel zu den globalen CO2-Emissionen bei. Am 19. September veranstaltet u.a. die TUM und UnternehmerTUM den 3. Agri Food Demo Day in München und bringt Start-ups sowie Experten aus dem AgriTech- und FoodTech-Bereich zusammen. Das Event bietet neben Startup-Pitches und Networking auch Panels mit Experten. Ein Highlight ist die Keynote von Gil Horsky, Mitgründer von FLORA Ventures und ehemaliger Manager bei Mondelēz und PepsiCo. Veranstaltungsort ist das Munich Urban Colab. Weitere Infos und Anmeldung gibts hier.

– – –

Dienstag, 16.30 Uhr | Südkoreas Verfassungsgericht: Klimagesetz ohne Schutz für Menschenrechte

Südkoreas höchstes Gericht entschied, dass das Klimagesetz des Landes grundlegende Menschenrechte nicht ausreichend schützt und keine klaren Ziele für den Schutz künftiger Generationen festlegt. Das Urteil fordert den Gesetzgeber auf, das Gesetz bis Februar 2026 zu überarbeiten. Klimaaktivisten und Kläger feierten das Urteil als wichtigen Schritt, obwohl einige Ansprüche abgelehnt wurden. Dies könnte als Präzedenzfall in Asien dienen und Südkorea ermutigen, ambitioniertere Klimaschutzmaßnahmen zu ergreifen. ecowatch

Dienstag, 16.15 uhr | Umsetzungsprobleme beim Lieferkettengesetz

Eine Umfrage der IHK Düsseldorf zeigt, dass jedes zehnte Unternehmen Schwierigkeiten bei der Umsetzung des Lieferketten-sorgfaltspflichtengesetzes (LkSG) hat, obwohl es seit Januar 2023 in Kraft ist. Besonders kleine und mittlere Unternehmen kämpfen mit dem bürokratischen Aufwand und der Komplexität der Lieferketten. Während größere Unternehmen bereits Fortschritte machen, bleibt die vollständige Transparenz in den Lieferketten eine große Herausforderung. Haufe

Dienstag, 12.15 uhr | Gefahr durch Wasserstoffmangel für deutsche Industrie

Deutschland plant, klimafreundlichen Wasserstoff großflächig zu importieren, um die Energiewende voranzutreiben. Doch eine neue Studie warnt, dass diese Strategie scheitern könnte. Der heimische Wasserstoffbedarf könnte 2030 nur zu 50-70% gedeckt werden, was vor allem energieintensive Branchen wie Stahl und Chemie gefährdet. Das langsame Voranschreiten der Wasserstoffproduktion und die Abhängigkeit von Importen könnten Deutschlands Klimaziele ernsthaft gefährden. SZ

Dienstag, 09.15 uhr | Deutschland: Kreislaufwirtschaft als Schlüssel zur Klimaneutralität

Deutschland strebt bis 2045 Klimaneutralität an, was tiefgreifende Veränderungen in energie- und emissionsintensiven Industrien erfordert. Ein neues Positionspapier von Germanwatch betont, dass die Kreislaufwirtschaft entscheidend für diesen Wandel ist. Fünf Handlungsfelder werden hervorgehoben:

  • Governance-Entwicklung,

  • wettbewerbsfähige Ordnungspolitik,

  • grüne und zirkuläre Industrieförderung,

  • Anreize für Innovationen und

  • Nutzung sozialer Potenziale.

– – –

Montag, 17.10 Uhr | Klimapolitik am Scheideweg: Harris versus Trump

Der bevorstehende US-Wahlkampf zeichnet ein klares Bild: Kamala Harris setzt auf Klimaschutz und eine grüne Wirtschaft, während Donald Trump fossile Brennstoffe fördert und Klimaschutz als Hindernis sieht. Harris steht für saubere Energie und den Erhalt des Paris-Abkommens. Trump hingegen will fossile Energie stärken und den Klimaschutz zurückdrehen. Beide Kandidaten vertreten diametral entgegengesetzte Ansichten zur Klimapolitik, was die Zukunft der USA und deren Umgang mit dem Klimawandel maßgeblich beeinflussen wird. Euronews

Montag, 16.45 uhr | EU verschärft Wasserstoff-Förderregeln

Die EU-Kommission plant schärfere Regeln für die Förderung von Wasserstoffprojekten, um europäische Unternehmen vor billigen Importen aus China zu schützen. Während die EU den Ausbau von grünem Wasserstoff vorantreibt, stehen europäische Hersteller unter Druck, da sie nicht mit den günstigeren chinesischen Produkten konkurrieren können. Klimakommissar Wopke Hoekstra kündigte an, dass zukünftige Förderungen explizite Kriterien enthalten werden, um europäische Lieferketten zu stärken. Die neuen Richtlinien sollen sicherstellen, dass EU-Gelder hauptsächlich europäischen Unternehmen zugutekommen. Reuters

Zurück
Zurück

Newsticker kw 37

Weiter
Weiter

Newsticker kw 35