Newsticker kw 35

Donnerstag, 15.20 uhr | Umfrage in deutschland und USA: Klimaschutz wird als Vorteil gesehen

Eine aktuelle Ipsos-Umfrage zeigt: 52% der Deutschen glauben, dass eine ambitionierte Klimapolitik mehr ökonomische Vorteile als Risiken bringt, in den USA sind es 55%. Die Studie, initiiert vom Think Tank „Das progressive Zentrum“, offenbart eine knappe Mehrheitsmeinung, dass der Zeitpunkt für erhebliche Investitionen in den klimafreundlichen Umbau der Industrie jetzt sei. Gleichzeitig ist fast die Hälfte der Befragten in beiden Ländern unzufrieden mit der aktuellen Klimapolitik. Besonders kritisch sehen das Wähler der AfD und Trump-Anhänger. Die Umfrage betont, wie wichtig eine umsichtige Klimapolitik für die wirtschaftliche und soziale Stabilität ist. taz

Donnerstag, 13.50 uhr | Können künstliche gletscher bei wassermangel helfen?

Weltweit wird die Wasserversorgung durch das Schmelzen der Gletscher bedroht, was besonders Regionen wie das Indus-Becken hart trifft. In Reaktion darauf entwickelt die Organisation SECMOL im Himalaya künstliche Gletscher. Diese Techniken variieren von angelegten Wasserfällen, die Eisschichten bilden, bis hin zu großen, gefrorenen Wasserbecken. Speziell die „Eis-Stupa“-Technologie verspricht, Wasser effizient zu speichern und langsam freizugeben, wobei der Schmelzprozess gerade rechtzeitig zum Frühlingsbeginn erfolgt. Dennoch warnen Experten, dass diese Methoden die grundlegenden Probleme der Gletscherschmelze nicht lösen und letztlich nur kurzfristige Lösungen darstellen. DW

Donnerstag, 12.35 uhr | Auf der SPUR des wasserstoffs

In diesem Jahr beleuchtet der Helmut Schmidt Journalistenpreis-Fellow Leon Kirschgens in einer Kooperation mit “flip” und dem Wirtschaftsmagazin brand eins die Thematik des grünen Wasserstoffs. Um Deutschlands Klimaneutralität ohne Wohlstandsverlust zu erreichen, wird dieser als essentiell betrachtet, weshalb er großes Interesse bei Politik und Investoren weckt. Die konkrete Herangehensweise ist jedoch oft unklar. Kirschgens erforschte die realen Möglichkeiten, indem er die Transportroute von grünem Wasserstoff von Namibia bis nach Norddeutschland nachverfolgte. Seine Reportage bietet tiefe Einblicke in die Umsetzbarkeit dieses klimapolitischen Traums. flip

Donnerstag, 11.35 uhr | Deutscher Umweltpreis für Moorforscherin und Ingenieur

Der Deutsche Umweltpreis 2023 zeichnet bahnbrechende Innovationen aus: Thomas Speidel erhält die Auszeichnung für die Entwicklung eines Schnellladesystems für Elektroautos, das in Minuten Ladezeiten ermöglicht. Franziska Tanneberger wird für ihre Pionierarbeit in der Renaturierung von Mooren gewürdigt, deren Revitalisierung wesentlich zum Klimaschutz beiträgt, indem sie CO2 binden. Die mit 500.000 Euro dotierte Ehrung überreicht Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier am 27. Oktober in Mainz. Tagesschau

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Mittwoch, 18.10 uhr | Unternehmenserfolg im Mittelstand gestärkt DURCH ESG-Strategien

Die jüngste Studie des Zentrums für Arbeitgeberattraktivität und der Universität St. Gallen hebt hervor: Ökologische Führungsqualitäten und ein starkes Diversitätsklima sind signifikante Treiber für den Unternehmenserfolg. In Zeiten verschärfter EU-ESG-Richtlinien erkennen jedoch weniger als die Hälfte der deutschen Unternehmen die transformative Kraft nachhaltiger Praktiken. Die Studie, die 9.382 Mitarbeiter und Führungskräfte einschloss, zeigt, dass eine ökologisch orientierte Führung die Mitarbeiterbindung und -zufriedenheit deutlich verbessert, während ein proaktiver Umgang mit Diversität die emotionale Erschöpfung am Arbeitsplatz signifikant reduziert. Ein kultureller und strategischer Wandel hin zu mehr Nachhaltigkeit erscheint daher nicht nur als ethische Notwendigkeit, sondern zunehmend als ökonomische Klugheit. Haufe

Mittwoch, 17.40 uhr | Schlechte ernte wegen klimawandel

Deutschlands Landwirte stehen erneut vor einer herausfordernden Erntezeit. Ein Bericht des Bundesagrarministeriums malt ein düsteres Bild: Besonders beim Getreide erwarten die Bauern starke Rückgänge, mit einer erwarteten Gesamternte von nur 34,5 Millionen Tonnen, ein Minus von 9% im Vergleich zum Vorjahr. Der Winterweizen leidet besonders, hier sieht die Prognose einen Einbruch von fast 15%. Gute Nachrichten gibt es nur für Hopfen-Anbauer, die in diesem Jahr einen überdurchschnittlichen Ertrag erwarten. Dies illustriert die Notwendigkeit, sich stärker auf den Klimaschutz zu konzentrieren, um die Agrarwirtschaft zu stabilisieren. Tagesschau

Mittwoch, 15.20 uhr | Australien nimmt “Klima-Flüchtlinge” auf

Der australische Premierminister Albanese bestätigte das Inkrafttreten eines Abkommens mit Tuvalu, das bereits letztes Jahr unterzeichnet wurde. Dieses erlaubt jährlich 280 Tuvaluanern, in Australien zu leben, arbeiten oder zu studieren und sichert Tuvalu Unterstützung bei Naturkatastrophen oder militärischer Bedrohung zu. Angesichts der Bedrohung durch den steigenden Meeresspiegel, der Tuvalu in den kommenden Jahrzehnten zu überschwemmen droht, stellt das Abkommen auch eine geopolitische Maßnahme dar, um Chinas Einfluss im Südpazifik zu begrenzen. Deutschlandfunk

Mittwoch, 11.40 uhr | SBTi: neues Framework zur Dekarbonisierung des Gebäudesektors veröffentlicht

Die Science Based Targets Initiative (SBTI) präsentiert ein neues Dekarbonisierungs-Rahmenwerk speziell für den Gebäudesektor. Ziel ist es, Firmen und Finanzakteure entlang der Gebäudewertschöpfungskette anzuleiten, ihre Emissionen gemäß dem 1,5-Grad-Ziel der Pariser Klimaabkommen zu senken. Das Framework fordert vier entscheidende Maßnahmen: den Verzicht auf fossile Brennstoffinstallationen, die Minimierung betrieblicher Emissionen, die Verringerung vorgelagerter Emissionen und die Modernisierung energetisch ineffizienter Gebäude. Ein strategischer Schritt, der zeigt, wie ambitionierte Klimapolitik in der Praxis gestaltet werden kann. SBTI

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Dienstag, 17.40 uhr | förderung Klimafreundlicher heizungen: kommt der antragsschub?

Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) hat bisher 93.000 Förderzusagen für klimafreundliche Heizungen, vorrangig Wärmepumpen, im Wert von 1,3 Milliarden Euro erteilt. Trotz eines Ziels von 500.000 Wärmepumpen im Jahr rechnet die Branche aktuell mit nur 200.000 Verkäufen, bedingt durch gesetzliche Neuregelungen und die schwächelnde Baukonjunktur. Die Förderung, jetzt für alle Wohneigentümer verfügbar, deckt bis zu 70% der Kosten, maximal jedoch 30.000 Euro. Zusätzlich sind zinsgünstige Darlehen möglich. Anträge können digital über das KfW-Kundenportal gestellt werden, wobei die Zuschusszusagen meist sofort digital erfolgen. taz

Dienstag, 15.50 uhr | Co2 Rechner für kulturbetriebe nun bundesweit verfügbar

Dresden und Leipzig bieten ihren CO2-Rechner für den Kultursektor jetzt bundesweit kostenfrei an. Das E-Tool Kultur, ausgezeichnet mit dem Sächsischen Digitalpreis, ermöglicht Kultureinrichtungen, ihren CO2-Ausstoß präzise zu bilanzieren. Dieser webbasierte Emissionsrechner, erreichbar unter www.e-tool.de, verzichtet auf Lizenzgebühren und technischen Support. Das Tool folgt dem global anerkannten Greenhouse Gas Protocol, um alle relevanten Emissionsquellen zu erfassen, und trägt so zur nachhaltigen Transformation des Kulturbetriebs bei.

Dienstag, 13.30 uhr | Weitere konkretisierung für das nachhaltigkeits-Reporting

Die Frist für die Implementierung der EU-Nachhaltigkeitsberichterstattung ist bereits verstrichen, und viele Unternehmen ringen noch immer mit den Anforderungen. Verschärft wird die Situation durch den hohen Zeitdruck und die zögerliche Umsetzung in Deutschland. Besonders brisant: Die Berichtspflicht gilt rückwirkend ab dem 1. Januar 2024 für bestimmte kapitalmarktorientierte Unternehmen. In der EU-Kommission stapeln sich über 1.000 Seiten an Regelungen und Taxonomie-Verordnungen, doch die praktische Umsetzung hinkt hinterher. Es bleibt zu hoffen, dass die Umsetzung noch im Laufe des Jahres 2024 gelingt. Mehr Infos: Haufe

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Montag, 17.30 uhr | förderprogramm für klimafreundliche projekte im industrie-mittelstand

Robert Habeck, Vizekanzler und Wirtschaftsminister, präsentierte in Berlin das neue „Bundesförderung Industrie und Klimaschutz“-Programm (BIK), das bis 2030 den Mittelstand mit rund 3,3 Milliarden Euro unterstützt. Ab September haben Unternehmen drei Monate Zeit, ihre klimafreundlichen Projekte einzureichen. Dieses staatliche Förderprogramm, finanziert aus dem Klima- und Transformationsfonds, soll besonders kleinen und mittleren Unternehmen helfen, die Investitionshürden für klimaneutrale Technologien zu überwinden. Die Initiative schließt eine wichtige Lücke im Förderangebot und zielt auf signifikante CO2-Einsparungen in der Produktion. Handelsblatt

Montag, 15.30 uhr | unzulängliche Vorgaben zur Biodiversität in der Nachhaltigkeitsberichterstattung?

Die Debatte um die Umsetzung der europäischen Nachhaltigkeitsberichterstattung erfährt mehr Druck: Bis 2028 müssen 50.000 Unternehmen in der EU ihre Umwelteinflüsse transparent machen. Philippe Diaz kritisiert im Interview mit Haufe die unzureichende Berücksichtigung der Biodiversität in den Vorgaben, wobei von 1178 Datenabfragen nur 119 das Thema betreffen. Ursprünglich umfassender geplant, spielen diese nun eine marginalisierte Rolle, obwohl der Verlust an Biodiversität direkte ökonomische Folgen hat. Diaz betont die Notwendigkeit eines stärkeren Fokus auf Biodiversität im Rahmen der Berichterstattung, um den Herausforderungen des Artensterbens und Klimawandels wirksam zu begegnen. Haufe

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