Newsticker kw 31

Freitag, 10.45 uhr | Energiewende: Fakten und Herausforderungen

Claudia Kemfert, Deutschlands führende Energieökonomin, erklärt, warum Klimaschutz eine Investition in die Zukunft ist und wie wir die Energiewende vorantreiben können. Obwohl erneuerbare Energien mittlerweile fast 60 Prozent des Stroms liefern, steigen die Stromkosten aufgrund hoher Netzentgelte. Kemfert fordert gerechtere Verteilung der Kosten und eine dezentrale Energiewende. Sie kritisiert die fossile Industrie, die den Fortschritt behindert, und betont, dass soziale Gerechtigkeit und Klimaschutz Hand in Hand gehen müssen. Die größten Herausforderungen sind Populismus und Fake News, doch Kemfert bleibt optimistisch: "Wir haben unterm Strich schon viel erreicht." EW

Freitag, 09.10 uhr | Deutschlands Grundwasser: Ein Wechselbad der Pegelstände

Nach Jahren der Dürre erholt sich das Grundwasser in vielen Teilen Deutschlands dank rekordverdächtiger Niederschläge. Während sich in Regionen wie dem Münsterland und Allgäu die Pegel wieder normalisieren, bleiben Gebiete in Sachsen und Brandenburg jedoch weiter betroffen. Die ungleiche Verteilung der Regenfälle zeigt: Trotz jüngster Erholung sind einige Gebiete weiterhin von Trockenheit geprägt. Deutschland muss sich auf diese Schwankungen einstellen und sowohl in Hochwasserschutz als auch in Maßnahmen gegen Trockenheit investieren. SZ

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Donnerstag, 11.45 Uhr | UN Kündigt regionale treffen an

Die Vereinten Nationen und ihre Partner kündigen eine Reihe regionaler Treffen an, um die Ambitionen der Länder für die nächsten Klimapläne zu steigern. Bis 2025 müssen die Länder neue Nationally Determined Contributions (NDCs) einreichen, bekannt als NDCs 3.0, die ehrgeizige Emissionsreduktionsziele bis 2035 festlegen und mit dem 1,5°C-Ziel des Pariser Abkommens übereinstimmen.

"Treibhausgasemissionen müssen drastisch sinken, und die Anpassungsbemühungen müssen verstärkt werden",

betonte Inger Andersen, UNEP-Direktorin. Die Regionalforen bieten Regierungen die Gelegenheit, sich auszutauschen und ambitionierte sektorale Ziele zu setzen. In diesem Video werden die NDCs näher erklärt. UNEP

Donnerstag, 09.00 uhr | Erdüberlastungstag – Glaube keiner Statistik

Am heutigen 1. August ist der diesjährige Erdüberlastungstag, der uns sagt, dass die Ressourcen für 2024 aufgebraucht sind. Doch wie errechnet sich dieses Datum eigentlich? Klar ist: die Berechnungen sind voller Unklarheiten: Welche Rohstoffe sind gemeint? Wie werden CO₂-Senken berechnet? Kleinere Staaten liefern zudem oft ungenaue Daten, und die Zahlen hinken der Realität hinterher. Erstaunlich ist z.B., dass Dänemark angeblich 15-mal mehr Fisch pro Kopf konsumiert als Deutschland. Der Erdüberlastungstag spiegelt daher eher die CO₂-Emissionen wider als den tatsächlichen Verbrauch natürlicher Ressourcen. Table 

Donnerstag, 08.50 uhr | Steht der Wandel bevor?

Die Menschheit könnte am Wendepunkt stehen: Der CO2-Ausstoß dürfte bald sinken. Germanwatch sieht Licht am Horizont und betont, dass die Erdüberlastung nun stagniert.

„Die gute Nachricht ist, dass der Wendepunkt erreicht zu sein scheint. Vieles spricht dafür, dass die Überlastung bald sinkt.“

erklärte Geschäftsführer Christoph Bals.

Dies liegt am Siegeszug erneuerbarer Energien, E-Mobilität und Wärmepumpen. Die EU produziert mehr Strom aus erneuerbaren Quellen als aus fossilen Brennstoffen. Trotz Fortschritten in China und Deutschland mahnen Experten zur Eile, um irreversible Klimakipppunkte zu verhindern. Deutschland verbraucht Ressourcen wie drei Erden, China wie 2,4 und die USA wie 5,1. Besonders klimaschädlich bleibt der Flugverkehr. Focus

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Mittwoch, 16.45 uhr | Nachhaltigkeit im Fokus

Die Deutsche Bank und BASF starten in Asien ein Programm, das Lieferanten zu nachhaltigen Praktiken motivieren soll. BASF’s Lieferanten in China werden durch EcoVadis bewertet und bei guter Nachhaltigkeitsleistung mit günstigeren Zinssätzen belohnt. Ziel ist es, andere Lieferanten zu ermutigen, sich bewerten zu lassen und somit ihre Nachhaltigkeit zu verbessern. BASF's Birka Benecke sieht darin eine Chance, die Zusammenarbeit mit Lieferanten zu vertiefen und Lieferketten zu optimieren. Dazu passt auch das Ziel der Deutschen Bank, bis 2025 nachhaltige Finanzierungen und Investitionen in Höhe von 500 Milliarden Euro zu ermöglichen. ESGToday

Mittwoch, 16.30 uhr | IASB: Beispiele für Berichterstattung

Der Internationale Rechnungslegungsstandard-Board (IASB) hat neue Richtlinien veröffentlicht, um Unternehmen zu helfen, besser über klimabezogene Risiken zu berichten. Diese unverbindlichen Beispiele sollen Investoren mehr Transparenz bieten und die Verbindung zwischen Finanzberichten und Nachhaltigkeitsberichten stärken. Die acht vorgeschlagenen Beispiele konzentrieren sich auf Materialitätsbewertungen, Offenlegungen von Annahmen und Unsicherheiten sowie die Aufschlüsselung von Informationen. Dies ist Teil einer Reihe von IASB-Initiativen zur Verbesserung der Berichterstattung über Klimarisiken. Andreas Barckow, Vorsitzender des IASB, betont die Bedeutung dieser Klarstellungen für die Entscheidungsfindung von Investoren. ESGToday

Mittwoch, 11.00 Uhr | Gefährdet die Wachstumsinitiative den Solarboom?

Der Photovoltaik-Anteil am deutschen Strommix steigt stetig, doch die Regierung könnte den Fortschritt bremsen. 2023 stammten 11,9% des Stroms aus Solarenergie – ein neuer Rekord. Über 3,2 Millionen Solaranlagen liefern 53,6 Millionen Megawattstunden Strom. Doch die Wachstumsinitiative könnte diesen Trend gefährden. Kritiker warnen: Ein funktionierendes System wird zerstört. Die geplanten Änderungen und Einschränkungen könnten den weiteren Ausbau der Solarenergie in Deutschland massiv behindern und die erfolgreiche Energiewende gefährden.Table

Mittwoch, 09.30 uhr | Erneuerbare Energien: Platz genug für Solar- und Windparks in Europa?

Laut einer Studie des Europäischen Umweltbüros (EEB) reichen 2,2 Prozent der EU-Landfläche aus, um den Stromsektor bis 2040 vollständig zu dekarbonisieren. Naturschutzgebiete und hochwertige landwirtschaftliche Flächen bleiben unberührt.

„Erneuerbare Energien können ausgebaut werden, ohne die Nahrungsmittelversorgung oder natürliche Lebensräume zu beeinträchtigen“,

sagt Cosimo Tansini vom EEB. Bei partizipativen Prozessen und minimierten Umweltauswirkungen könnten Gemeinden profitieren. 5,2 Prozent der EU-Fläche eignen sich für Solar- und Windenergie, hauptsächlich in ländlichen Gebieten. Deutschland fehlt es jedoch an Platz für Windenergie. Länder wie Spanien und Rumänien haben hingegen überschüssige Flächen. Ein europäisches Verbundnetz wird empfohlen. Table

MIttwoch, 09.00 Uhr | Strompreise unter null: Photovoltaik bringt Netz an die Grenze

Deutschland erlebt eine Photovoltaik-Revolution – mit Nebenwirkungen. Der massive Ausbau führt zu negativen Strompreisen, da mehr Strom produziert wird als benötigt. Schon 305 Stunden mit negativen Preisen wurden 2024 registriert. Netzbetreiber warnen vor lokalen Zusammenbrüchen, besonders in sonnenreichen Regionen. Bis April 2024 wurden über 3,4 Millionen Photovoltaikanlagen installiert, die theoretisch 90 Gigawatt leisten können. Doch ohne ausreichend Speicher drohen instabile Netzsituationen und wirtschaftliche Risiken für neue Projekte. Die Bundesregierung plant ab Jahreswechsel, die Förderung bei negativen Preisen auszusetzen. TAZ

Passend dazu unser Podcast-Tipp mit Klaudia Kemfert.

Mittwoch, 08.45 uhr | Klimaschutzverträge: Neue Runde, neue Hoffnung

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz hat die zweite Runde der Klimaschutzverträge gestartet. Unternehmen haben bis Ende September Zeit, ihre Informationen einzureichen. Die Gebotsrunde folgt Ende des Jahres und legt den Fokus auf CCUS-Technologien. Ziel ist es, energieintensive Branchen bei der Umstellung auf CO₂-Neutralität zu unterstützen. Gefördert werden jene Unternehmen, die pro eingesparter Tonne CO₂ den geringsten Förderbedarf haben. Deutschland ist Vorreiter, während andere EU-Staaten ähnliche Prozesse entwickeln. Trotz Lob für die Initiative bleibt Kritik: Das Verfahren ist anspruchsvoll und komplex. Erste Verträge sollen im Herbst basierend auf den Einreichungen der ersten Runde abgeschlossen werden. Table

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Dienstag 15.45 | Widerstand gegen EU-Abkommen

In Serbien demonstrieren Tausende gegen den geplanten Lithium-Abbau, den die EU unterstützt, um ihre Abhängigkeit von China zu reduzieren. Unter dem Motto "Rio Tinto go away" protestierten Menschen in Städten wie Arandjelovac und Kraljevo. Aktivisten kritisieren, dass das Projekt Umweltschäden verursacht und nur den Interessen der Regierung dient. Das Abkommen betrifft eine der größten Lithium-Lagerstätten Europas bei Loznica. Trotz des Widerstands plant Präsident Vucic, den Abbau erst 2028 zu starten, mit möglichen Umweltauflagen und einer Volksabstimmung. Lithium ist entscheidend für Batterien und Europas grüne Wirtschaft. Tagesschau

Dienstag, 15.30 uhr | Sbti: neuer schritt im corp. net-zero-standard

Die Science Based Targets Initiative (SBTi) veröffentlicht vier technische Berichte zur Überarbeitung des Corporate Net-Zero Standards. Ein Schwerpunkt liegt auf den Scope-3-Emissionen, die 75% der durchschnittlichen Unternehmensemissionen ausmachen. Die Berichte beinhalten erste Überlegungen zu potenziellen Änderungen und die Wirksamkeit von Umweltnachweis-Zertifikaten. SBTi betont die Priorität der direkten Dekarbonisierung der Wertschöpfungsketten und plant eine öffentliche Konsultation des überarbeiteten Standards Ende 2024. Interim-CEO Sue Jenny Ehr und CTO Alberto Carrillo Pineda betonen die Bedeutung dieser Überarbeitung, um Unternehmen bei der Klimaschutzführung zu unterstützen. SBTi

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Montag, 16.15 Uhr | Offshore-Windparks: Zwischen Milliarden und Naturschutz

Die Offshore-Industrie zahlt 13,4 Milliarden Euro für das Recht, Windparks auf hoher See zu errichten. Davon fließen 420 Millionen Euro in den Meeresschutz. Doch der Ausbau der Windkraft birgt Risiken für die Natur. Der Meeresbeauftragte Sebastian Unger plant Maßnahmen, um bedrohte Arten wie Austern und Schweinswale zu schützen. Auch technologische Innovationen sollen helfen, Vögel und Meeresbewohner zu schützen. Die Auktionserlöse finanzieren zudem naturverträgliche Fischerei und die Entwicklung leiserer Installationsmethoden. Während die Energiewende voranschreitet, bleibt der Naturschutz eine Herausforderung. Zeit

Montag, 13.00 Uhr | Fortschritte bei wettervorhersage

Das Europäische Zentrum für mittelfristige Wettervorhersage (EZMW) hat im ersten Halbjahr 2024 bedeutende Fortschritte erzielt. Mit Projekten wie Destination Earth und dem neuen ERA6-Reanalysesystem wird die Genauigkeit der Wetterprognosen verbessert. Das EZMW fördert die Zusammenarbeit mit internationalen Partnern und entwickelt innovative Datenvisualisierungstools, um die Benutzerfreundlichkeit zu erhöhen. Diese Initiativen zeigen das Engagement des Zentrums, zuverlässige Informationen über Wetter und Klima bereitzustellen. In einer Zeit, in der präzise Vorhersagen immer wichtiger werden, positioniert sich das EZMW als zentrale Anlaufstelle für Meteorologie und Klimaforschung in Europa. 

Montag, 12.15 uhr | Italien: Spitzenreiter im Flaschen-wasserverbrauch

Italien ist Europas Spitzenreiter im Verbrauch von Flaschenwasser, wobei jeder Italiener jährlich durchschnittlich 208 Liter trinkt. Obwohl das Leitungswasser in Italien sicher ist und zu den besten in Europa zählt, greifen die Italiener lieber zur Flasche. Gründe dafür sind der Geschmack und ein mangelndes Vertrauen in die Qualität des Leitungswassers. Dieser Trend führt zu enormen Plastikabfällen. Im Rahmen des Green Deal strebt die EU an, bis 2030 55 Prozent des Plastikmülls zu recyceln. Italien bemüht sich durch umfassende Wasseranalysen, das Vertrauen der Bevölkerung in das Leitungswasser zu stärken. Euronews

Montag, 12.00 Uhr | EFRAG aktualisiert ESRS Q&A

EFRAG hat 23 neue Erläuterungen zur Unterstützung der Umsetzung der ESRS veröffentlicht. Diese Erklärungen sind in die Bereiche Umwelt, Soziales und Governance gegliedert. Insgesamt gibt es nun 93 Erklärungen, die praktische Unterstützung bieten. Die Plattform enthält zudem Links zu den ESRS-Texten und einem Anhang mit bereits beantworteten Fragen. EFRAG wird weiterhin Erklärungen veröffentlichen, um die Umsetzung der europäischen Nachhaltigkeitsberichtsstandards zu erleichtern.

Montag, 9.55 Uhr | Wälder im Wandel

Der Klimawandel gefährdet die europäischen Wälder, insbesondere anfällige Nadelwälder, die als CO2-Senken wichtig sind. Eine Studie in „Nature Climate Change“ empfiehlt, Wälder mit widerstandsfähigeren Laubmischwäldern umzubauen und gezielt Saatgut aus klimatisch ähnlichen Regionen zu nutzen. Tannen sollten aus den Karpaten, Buchen und Traubeneichen aus den Alpen oder der Atlantikküste stammen. Stieleichen kommen am besten aus Mittel- und Südosteuropa. Diese „unterstützte Migration“ nutzt die genetische Vielfalt der Bäume, um ihre Anpassung an zukünftige Klimabedingungen zu sichern und das CO2-Speicherpotenzial um bis zu 50% zu steigern. Spektrum

Montag, 09.50 Uhr | Harris’ balanceakt mit dem klima

Kamala Harris steht beim Klimaschutz vor einem Dilemma: Als mögliche US-Präsidentin könnte sie Umweltaktivisten begeistern, aber auch die Öl- und Gasindustrie muss sie berücksichtigen. Trotz ihrer Beteiligung am Inflation Reduction Act, der erneuerbare Energien und grüne Jobs förderte, erreichten die USA Rekordwerte bei der Öl- und Gasförderung. Harris, die seit Beginn ihrer Karriere gegen Umweltverbrechen kämpft, könnte sogar ambitionierter als Biden sein. Doch politische Realitäten und wirtschaftliche Abhängigkeiten machen drastische Veränderungen unwahrscheinlich. Harris' Klimabilanz ist sowohl ihre Stärke als auch ihre Schwäche, besonders im Kontrast zu Trumps fossilfreundlicher Agenda. TAZ

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