Newsticker kw 40

Mittwoch, 11.15 uhr | Wissenschaftliche Fortschritte zur Wetterprognose

Der Klimawandel verändert die globalen Wasserkreisläufe, was zu extremen Wetterbedingungen wie Dürre und Starkregen führt. Präzisere Modelle und Messkampagnen wie „Orcestra“ sammeln Daten, um die Wechselwirkungen zwischen Klima und tropischen Wolken besser zu verstehen. Rund 200 Forschende aus verschiedenen Institutionen untersuchen die innertropische Konvergenzzone, um genauere lokale Wetterprognosen zu ermöglichen. Diese Erkenntnisse sind entscheidend für die Anpassung an veränderte Wasserverfügbarkeiten und zur Vorbereitung auf Extremereignisse. Letztlich wird die Forschung helfen, die Auswirkungen des Klimawandels effektiver zu managen. MPG

Mittwoch, 10.45 uhr | Support für das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz

IG Metall und Germanwatch fordern eine Anpassung des Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes (LkSG) an die EU-Richtlinie zur Corporate Sustainability Due Diligence (CSDDD). Diese wird bis 2026 in deutsches Recht umgesetzt und soll Unternehmen bei der Erfüllung ihrer Pflichten unterstützen. Während es potenzielle Verschärfungen für Unternehmen geben könnte, sind auch Erleichterungen in Sicht, da kleinere Unternehmen möglicherweise aus der Pflicht herausfallen. Zudem wird der Staat spezielle Plattformen und Hilfsangebote einrichten, um die Unternehmen zu informieren und zu unterstützen.

Haufe

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Dienstag, 10.30 uhr | Green Claims Directive: Verbraucher ausreichend geschützt?

Eine Studie beleuchtet die Risiken des Greenwashings bei Klimaschutz-Labels im Lebensmittelbereich. Trotz der Regelungen der Green-Claims-Directive neigen Verbraucher dazu, Produkte mit dem Label „klimaneutral“ als umweltfreundlicher zu bewerten, als sie tatsächlich sind. Selbst zusätzliche Erklärungen zur Kompensation ändern diese Wahrnehmung nicht. Im Gegensatz dazu helfen informative Labels, wie das interpretative Ampelsystem, Verbrauchern, den Klimaeinfluss besser zu verstehen. Die Ergebnisse zeigen, dass die EU-Richtlinien zur Kennzeichnung möglicherweise nicht ausreichen, um Verbraucher vor irreführenden Ansprüchen zu schützen. Eine klare und präzise Kommunikation ist entscheidend, um Missverständnisse zu vermeiden.

Dienstag, 10.15 uhr | IG Metall und Germanwatch fordern Investitionen in die Schiene

In einem offenen Brief an Bundeskanzler Olaf Scholz warnen IG Metall und Germanwatch vor der veralteten Infrastruktur in Deutschland. Sie fordern, den Ausbau des Schienennetzes als Schlüssel zur Mobilität voranzutreiben, um rund 500.000 Arbeitsplätze zu sichern. Die Organisationen plädieren für eine Priorisierung der Investitionen im Verkehrshaushalt ohne Renditedruck und eine Neuregelung der Finanzierung. Ein überjähriger Infrastrukturfonds, ähnlich wie in der Schweiz, wird als Lösung vorgeschlagen, um ländliche Regionen zu reaktivieren und die Schiene als nachhaltige Mobilitätsoption zu stärken.

Dienstag, 09.15 uhr | Biodiversität: neuer Bericht zur Artenvielfalt

Die aktuelle Folge des Podcasts Zeit Online widmet sich dem Thema Biodiversität und vergleicht u.a. die Beliebtheit von Insekten und Robben. Der neue Bericht zur Artenvielfalt in Deutschland zeigt zunächst ernüchternde Zahlen: 60 % der Lebensräume sind in schlechtem Zustand, ein Drittel der Arten gefährdet, und 3 % sind bereits ausgestorben. Doch die Wissenschaftsjournalistin Friederike Walch-Nasseri hebt hervor, dass der Bericht ein differenzierteres Bild bietet. Im Podcast erklärt sie, wie diese Herausforderungen angegangen werden können und welche Fortschritte bereits erzielt wurden.

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Montag, 19.30 uhr | Spielerische Ansätze zur Bekämpfung des Klimawandels

Im "Weltklimaspiel" in Augsburg simulieren Teilnehmer, wie sie die Erderwärmung stoppen können. Trotz der Herausforderungen schaffen es die Spieler, Fortschritte zu erzielen: Sie finanzieren ein nachhaltiges Verkehrssystem in Elatrien und schließen Klimaabkommen. Diese positiven Entwicklungen zeigen, dass Kooperation und kreative Lösungen möglich sind. Diese spielerischen Ansätze vermitteln Hoffnung, dass auch im realen Leben Veränderungen erreicht werden können. SZ

Montag, 19.15 uhr | Hoffnung für die natur

In einem Interview zur Biodiversität in Deutschland erklärt Biologe Christian Wirth die Herausforderungen und Chancen. Während die Artenvielfalt besorgniserregend bleibt, gibt es positive Entwicklungen: Besonders Vögel und wirbellose Tiere zeigen Erholungszeichen. Die Natur reagiert schnell auf Schutzmaßnahmen. Wirth hebt hervor, dass technologische Innovationen und eine agrarpolitische Neuausrichtung entscheidend sind. Auch die jüngsten Änderungen in der Gemeinsamen Agrarpolitik könnten langsam zu einer positiven Wirkung führen. Wirth bleibt optimistisch, dass durch kreative Lösungen und gesellschaftliches Engagement die Biodiversitätskrise überwunden werden kann. SZ

Montag, 18.00 Uhr | Italien untersucht Sheins Umweltaussagen

Die italienische Wettbewerbsbehörde hat eine Untersuchung gegen den Online-Händler Shein eingeleitet. Dabei steht die mögliche Irreführung durch Umweltaussagen auf der Website im Fokus. Die Behörde bemängelt, dass Shein in mehreren Bereichen vage und verwirrende Aussagen zu seiner Nachhaltigkeit macht. Während die EU Maßnahmen gegen Greenwashing ergreift, stehen die Modebranche und ihre Umweltpraktiken unter Druck. Shein hat sich bereit erklärt, transparent mit den Behörden zu kooperieren und seine Verpflichtungen zur Nachhaltigkeit zu bekräftigen. ESGToday

Montag, 17.45 uhr | Uruguay als Vorbild für die Energiewende

Ramón Méndez, führender Physiker Uruguays, berichtet in einem aktuellen Interview, wie das Land erfolgreich unabhängig von fossilen Brennstoffen gemacht wurde: Durch eine parteiübergreifende politische Einigung und massive Investitionen in erneuerbare Energien, insbesondere Wind- und Wasserkraft, hat Uruguay seine Stromerzeugung drastisch umgestellt. Der Fokus liegt nicht nur auf Klimazielen, sondern auch auf wirtschaftlichen Vorteilen. Méndez betont, dass langfristige Marktregulierungen notwendig sind, um die Wettbewerbsfähigkeit erneuerbarer Energien zu gewährleisten und Abhängigkeiten von fossilen Brennstoffen zu reduzieren. Dies zeigt, wie durch eine kluge Strategie die Energiewende gelingen kann. Das komplette Interview findet ihr auf TAZ.

Montag, 17.30 uhr | EU-Agrarpolitik: Lücken bei Klimazielen

Ein Bericht des Europäischen Rechnungshofes (ECA) zeigt erhebliche Diskrepanzen zwischen den EU-Agrarsubventionen und den Zielen des Green Deals. Trotz der Reformen der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) wird die Effektivität der Landwirtschaft in Bezug auf die Klimaziele als unzureichend erachtet. Die ECA kritisiert, dass die Kommission keine klaren Messmethoden hat, um den Beitrag der Landwirtschaft zu den Klimazielen zu bewerten. Zudem wurden wichtige Umweltauflagen wegen Bauernprotesten abgeschwächt, was zu steigenden Kosten und Verzögerungen bei der Veröffentlichung von Nachhaltigkeitsberichten führt. Reuters

Montag, 15.30 uhr | Geplante limitierung der CSRD-Prüfung

Die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) könnte für deutsche Unternehmen zum Hindernis werden. Die Regelung erlaubt nach aktuellem Stand nur Wirtschaftsprüfern, Nachhaltigkeitsberichte zu testen, was dringend benötigte Experten ausschließt und zu Prüfengpässen führt. Dies könnte zu Verzögerungen und höheren Kosten führen, besonders für den Mittelstand. Im Gegensatz dazu haben andere EU-Länder den Prüfungsmarkt geöffnet, was den Wettbewerb und die Effizienz erhöht. Um Deutschlands Wettbewerbsfähigkeit und die Fortschritte in der Nachhaltigkeit nicht zu gefährden, ist eine Überarbeitung der CSRD-Umsetzung dringend erforderlich. Haufe

Montag, 10.15 uhr | IAASB genehmigt ISSA 5000

Am 20. September 2024 hat das IAASB den internationalen Standard für Nachhaltigkeitsprüfung ISSA 5000 genehmigt. Die offizielle Veröffentlichung wird bis Ende des Jahres erwartet, gefolgt von einem umfassenden Leitfaden und Anwendungsunterlagen im Januar 2025. Der Standard gilt für alle Nachhaltigkeitsthemen und kann von allen Prüfungspraktikern angewendet werden, sofern sie ethische Anforderungen einhalten. ISSA 5000 ist prinzipienbasiert und ermöglicht es Prüfern, ihr Fachurteil flexibel anzuwenden, was die Skalierbarkeit und umfassende Anwendbarkeit des Standards unterstützt.

Montag, 09.45 uhr | Großbritannien schaltet letzte Kohlekraftwerke ab

Mit der Stilllegung des Kohlekraftwerks Ratcliffe-on-Soar beendet Großbritannien seine Ära der Kohlenutzung. Uniper, der letzte Betreiber, stellt den Betrieb ein. Während Gesetze wie der Climate Change Act den Kohleausstieg förderten, bleibt der Ausbau erneuerbarer Energien hinter den Erwartungen zurück. Die Labour-Regierung plant, die Stromversorgung bis 2030 zu dekarbonisieren und setzt vermehrt auf Atomkraft. TAZ

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