Newsticker kw 28

Freitag, 15.15 Uhr | Europas grüne dächer

Seit über 30 Jahren forscht Europa an Gründächern. Eine Studie der Universität Sydney zeigt, dass diese Dächer mit Solarpanels die Biodiversität und Solarleistung um 107% steigern und die Temperaturen um 8°C senken. Eine neue Forschung aus 2024 belegt nun, dass die Zugabe von vulkanischer Asche die Stabilität, Wartungsfreundlichkeit und Wetterresistenz von Gründächern erhöhen kann. Deutschland und Skandinavien sind führend, während Frankreich 2015 als erstes Land ein Gesetz für Gründächer einführte. Nordamerika holt auf: Chicagos grüne Dächer nehmen stark zu. Die Zukunft der urbanen Nachhaltigkeit sieht grün aus. EuroNews

Freitag, 14.30 uhr | Klimaziele & KI

Tech-Riesen wie Google und Microsoft wollten ihre Emissionen drastisch senken, doch ihre Zahlen gehen in die falsche Richtung. Googles Emissionen stiegen 2022 um 13,5%, während Microsofts Emissionen von 2020 bis 2023 um 29% zunahmen. Der KI-Boom, insbesondere energieintensive Datenzentren, treibt diesen Anstieg an. Trotz (fraglicher) Projekte, wie Googles Partnerschaft mit BlackRock für Solarenergie in Taiwan und Microsofts Interesse an Kernenergie, bleibt die Herausforderung bestehen. Ob Effizienzgewinne die steigende Energiebelastung kompensieren können, ist ungewiss. WSJ

Freitag, 14.20 uhr | Senkung von Energiesteuern

Die EU plant, den Mitgliedsstaaten bei unerwarteten Preissprüngen eine schnellere Senkung der Energiesteuern zu ermöglichen. Ein Entwurf sieht vor, dass Regierungen die Steuern auf unter das EU-Mindestniveau senken können, wenn die Energiepreise in drei Monaten um mehr als 40% steigen. Dieses Update kommt nach den Herausforderungen der Energiekrise 2022, als die Gaspreise infolge russischer Lieferstopps Rekordhöhen erreichten. Die unberührten Themen, wie die Besteuerung von Schiffs- und Flugkraftstoffen, bleiben weiterhin ein Streitpunkt und müssen auf höherer politischer Ebene geklärt werden. Reuters

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Donnerstag, 13.55 uhr | Chinas spagat zwischen fossilen und erneuerbaren energien

China führt weltweit den Ausbau erneuerbarer Energien an und baut doppelt so viel Wind- und Solarkapazität wie der Rest der Welt zusammengenommen. Bis Ende 2024 wird China voraussichtlich 1.200 GW installierte Kapazität erreichen, sechs Jahre vor dem Regierungsziel. Trotz dieser beeindruckenden Fortschritte bleibt die Kohle ein wesentlicher Bestandteil der chinesischen Energiepolitik. Um die wachsende Menge an sauberer Energie effektiv zu nutzen, betont China die Notwendigkeit besserer Speicherlösungen und Netzflexibilität. Die Frage bleibt: Warum ist der Rest der Welt so langsam? IE

Donnerstag, 13.15 uhr | Private investoren für stromnetz gesucht

Die Bundesregierung lockt internationale Investoren zur Finanzierung der Energiewende. Bei einer Investorenkonferenz mit KfW und Deutscher Bank betonte Wirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck die Langfristigkeit und Rentabilität deutscher Energieprojekte. Deutschland strebt bis 2045 Klimaneutralität an und plant den Anteil erneuerbarer Energien am Strommix bis 2030 auf 80 Prozent zu steigern, aktuell sind es 58 Prozent. Der Ausbau erfordert enorme Investitionen, etwa 300 Milliarden Euro für die Netzinfrastruktur bis Mitte des Jahrhunderts, die größtenteils über den Kapitalmarkt mobilisiert werden sollen, so die KfW. Deutschlandfunk

Donnerstag, 11.30 uhr | E-Fuels nicht völlig ausgeschlossen?

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sucht Unterstützung für eine zweite Amtszeit und zeigt sich kompromissbereit gegenüber den Grünen. Nach einem konstruktiven Austausch betonten die Grünen-Fraktionschefs Terry Reintke und Bas Eickhout, dass es keine Abschwächung des Green Deals geben dürfe. Der Green Deal zielt auf Klimaneutralität bis 2050. Eickhout erklärte, dass eine Überarbeitung des Verbrenner-Verbots inakzeptabel sei, wenn das Ziel der Klimaneutralität ab 2035 geändert würde. E-Fuels bleiben durch die sogenannten “Erwägungsgründe” im Gesetz verankert, aber nicht vollständig ausgeschlossen. Von der Leyen braucht eine Mehrheit im EU-Parlament und wirbt daher um Unterstützung aus verschiedenen Fraktionen. Handelsblatt

Donnerstag, 11.05 uhr | Akzeptanz bei klimaschutz im verkehr sinkt

Klimaschutz auf dem Prüfstand: Eine neue Umfrage des RWI zeigt, dass die Unterstützung für verkehrspolitische Maßnahmen in Deutschland abnimmt. Nur noch 73 Prozent befürworten den Ausbau von Radwegen, gegenüber 81 Prozent im Jahr 2019. Auch kostenlose Nahverkehrsangebote und die Kerosinsteuer verlieren an Zustimmung. Ein Tempolimit von 130 km/h auf Autobahnen findet jedoch leicht mehr Befürworter. Höhere Parkkosten und ein Verbot von Inlandsflügen stoßen auf zunehmende Ablehnung.

Donnerstag, 10.55 uhr | sind awards doch keine Reine shitshow?

In Krisenzeiten stärken Nachhaltigkeitspreise die Transformation zur Nachhaltigkeit, so eine Studie der Universität Hohenheim. Das von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt geförderte Projekt "SIEGER" zeigt, dass solche Awards trotz Unsicherheiten positive Effekte wie Imagegewinn und Mitarbeitermotivation haben. Herausforderungen bestehen in Transparenz und Glaubwürdigkeit. Besonders kleine Unternehmen kämpfen mit finanziellen und zeitlichen Hürden. Fünf Kriterien—Qualität, Glaubwürdigkeit, Transparenz, Zugänglichkeit und Wirkung—sind für die Zukunft entscheidend. Wichtig ist die Anpassungsfähigkeit der Vergabeinstitutionen. Exklusivität bleibt das prägende Merkmal dieser Preise.

Donnerstag, 09.30 uhr | Greenhushing auf Vormarsch

Eine Studie von 2022 zeigt, dass ein Viertel der Unternehmen nicht über ihre klimabezogenen Ziele sprechen, sog. “Greenhushing”. Beispiele sind BlackRock und Anheuser-Busch InBev, die klimabezogene Inhalte entfernt haben. Gründe für Greenhushing sind Angst vor Greenwashing-Vorwürfen und politischer Druck. Unternehmen könnten auch absichtlich Informationen zurückhalten, um sich rechtlichen Problemen zu entziehen. Diese Geheimhaltung behindert den Fortschritt und den Austausch bewährter Verfahren, was letztlich den Kampf gegen den Klimawandel schwächt. Es braucht mehr Transparenz und Zusammenarbeit für echte Nachhaltigkeit. ESGToday

Donnerstag, 09.25 Uhr | Frischer wind in UK

Die neue Labour-Regierung in Großbritannien hebt das Verbot für Onshore-Windparks auf, das seit 2015 in Kraft war. Diese Entscheidung könnte die Energiekosten senken und die Abhängigkeit von ausländischem Gas verringern. Laut einer Studie könnten weniger als 3 % der Fläche Englands ausreichen, um doppelt so viel Energie zu erzeugen, wie alle Haushalte benötigen. Die Labour-Regierung plant, Onshore-Windprojekte als nationale Infrastrukturprojekte zu behandeln und sie zentral zu genehmigen. Dies markiert einen entscheidenden Schritt hin zu Großbritanniens Ziel, seine Energieunabhängigkeit zu stärken und die Klimakrise zu bekämpfen. EuroNews

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Mittwoch, 14.00 Uhr | Feinstaub durch Flugverkehr

Die Passagierzahlen haben fast wieder Vor-Corona-Werte erreicht. So zeigt eine neue Untersuchung, dass die gesundheitlichen Folgen für Anwohner großer Flughäfen erheblich sind. Ultrafeinstaub, der beim Verbrennen von Kerosin entsteht, trägt zu Krankheiten wie Bluthochdruck, Diabetes und Demenz bei. Umweltorganisationen fordern daher die Nutzung von schwefelarmem Kerosin und eine Verlagerung des Flugverkehrs auf die Schiene. Der NGO-Dachverband Transport & Environment (T&E) betont die Dringlichkeit, die Luftbelastung zu reduzieren und fordert Maßnahmen zur Verbesserung der Luftqualität in Flughafennähe. KR

Mittwoch, 13.45 uhr | Analyse Kurzfristiger Klima-szenarien

In einer Kooperation zwischen der United Nations Environment Programme Finance Initiative (UNEP FI) und dem National Institute of Economic and Social Research (NIESR) wurden neue “Kurzfristszenarien” entwickelt. Diese Szenarien beleuchten, wie der Klimawandel Märkte, Volkswirtschaften und Finanzakteure kurzfristig beeinflussen könnte.

Der Bericht betont die Notwendigkeit und den Einsatz kurzfristiger Szenarien zur Verbesserung des Klimarisikomanagements und bietet einen praktischen Leitfaden für deren Nutzung in Institutionen. UNEP

Mittwoch, 11.30 Uhr | GRI-Standards im rahmen der csrd

Die EU verschärft die Offenlegungspflichten durch die CSRD, die nun für 42.500 Unternehmen gelten. Dank der Zusammenarbeit mit EFRAG und dem GRI sind die neuen Europäischen Nachhaltigkeitsberichtsstandards (ESRS) und die GRI-Standards eng aufeinander abgestimmt. GRI bietet umfassende Unterstützung wie Schulungen und Mapping-Tools, um die Einhaltung der CSRD zu erleichtern. Betroffene Unternehmen können ihre Reporting-Unterlagen direkt auf der Seite der GRI einreichen. Außerdem wurde ein Onepager mit 10 Fragen zum Zusammenspiel von GRI und ESRS veröffentlich. GRI

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Dienstag, 16.55 Uhr | EU-Entwaldungsverordnung auf Kurs

Die EU hält trotz Widerstand aus den USA und China am EUDR fest. Die EPP, größte Fraktion im EU-Parlament, bezeichnet das Gesetz als "bürokratisches Monster". Umweltkommissar Sinkevicius betont jedoch die Notwendigkeit der Verordnung im Kampf gegen die globale Entwaldung. Der Papiersektor bereitet sich derweil auf die daraus resultierenden Herausforderungen vor, da viele Unternehmen nicht EUDR-konform sind. Insbesondere für die Papier- und Zellstoffindustrie, die stark auf Importe angewiesen ist, könnte dies zu erheblichen Versorgungsengpässen und Preiserhöhungen führen. Woodcentral

Dienstag, 16.05 Uhr | Pragmatismus statt Perfektion: Warum schnelles Handeln beim Klimaschutz entscheidend ist

Goran Mazar von KPMG betont in diesem Interview die Dringlichkeit, dass Unternehmen pragmatisch und technologieoffen auf die Klimakrise reagieren müssen. Kurzfristige Lösungen und die Integration von Nachhaltigkeit in Unternehmensstrategien sind entscheidend, um schnell die Emissionen zu reduzieren und langfristige Klimaziele zu erreichen. Besonders im Automobilsektor zeigt sich der Wandel deutlich, wobei deutsche Unternehmen viel von chinesischen Konkurrenten lernen können. ESG-Kriterien gewinnen an Bedeutung, da sowohl Konsumenten als auch Geschäftskunden vermehrt Transparenz und Nachhaltigkeit fordern. Mazar sieht schnelles Handeln als unverzichtbar, um Kipppunkte im Klimawandel zu vermeiden.

Dienstag, 14.30 Uhr | wie umweltfreundlich sind e-bikes?

Der Boom der E-Bikes in Deutschland verspricht umweltfreundliche Mobilität, doch die Realität ist komplexer. Das Umweltbundesamt zeigt, dass E-Bikes nur 15 Gramm CO₂ pro Kilometer verursachen, verglichen mit 194 Gramm bei Autos. Ein Umstieg vom klassischen Fahrrad auf ein E-Bike bringt allerdings keinen Umweltnutzen, da die Akkuherstellung erhebliche CO₂-Emissionen verursacht. Besonders problematisch sind die Akkus selbst, deren Produktion & Recycling hohe Umweltbelastungen mit sich bringt. Was bedeutet das nun? Idealerweise werden die E-Bikes als Ersatz für das Auto statt für Fahrräder genutzt! Handelsblatt

Dienstag, 14.15 Uhr | Investitionen in Fossile Energie

Die NGO Urgewald hat sich zusammen mit anderen Organisationen der Frage angenommen, wie hoch aktuell fossile Investitionen ausfallen: Institutionelle Anleger aus den USA dominieren fossile Investitionen mit 65 Prozent Anteil. Vanguard und Blackrock führen mit jeweils über 400 Milliarden Dollar. Die Deutsche Bank und Allianz sind führend in Deutschland. Urgewald kritisiert fehlende US-Regulierung und fordert strengere Richtlinien, insbesondere für Kohle-Investments. investinginclimatechaos.org

Dienstag, 14.00 Uhr | Deutschlandticket wird teurer

Das Deutschlandticket wird voraussichtlich ab Januar 2025 teurer. NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer kündigte nach einer Sonderkonferenz an, dass eine Preiserhöhung unumgänglich ist. Die genaue Höhe steht noch nicht fest. Ziel bleibt, die Attraktivität des Tickets trotz der Erhöhung zu erhalten. Zeit

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Montag, 15.00 Uhr | Briefingpapers zu CSRD

Das DRSC hat zwei Briefing Paper zu DRS-Änderungen bzgl. der CSRD-Änderungen veröffentlicht. Ziel ist, der Praxis Einblicke in die bevorstehenden Änderungen zu geben und eine frühzeitige Auseinandersetzung zu ermöglichen.

Montag, 13.00 Uhr | Bundeshaushalt 2025

Die Bundesregierung hat am 05.07.2024 den Haushalt für 2025 beschlossen: Dabei setzt sie u.a. auf

  • Förderung der E-Mobilität und Verlängerung der Stromsteuerermäßigung

  • Unterstützung für klimaneutralen Neubau im unteren und mittleren Preissegment

  • Stärkung der digitalen Infrastruktur für eine grüne Wende

  • Erhöhung der Investitionsausgaben für Schienen, Straßen und Nahverkehr

  • Deutlicher Eigenkapitalzuschuss für die Deutsche Bahn

  • Zuschüsse zur Entlastung beim Strompreis (EEG-Umlage)

Der Klima- und Transformationsfond erhält rund 6 Millarden weniger als in 2024.

Montag, 10.15 Uhr | Monatlicher copernicus climate bericht

Laut dem Copernicus Climatechange Service war der Juni 2024 in Island, Zentraleuropa und Südwesteuropa überdurchschnittlich nass, was in Deutschland, Italien, Frankreich und der Schweiz zu Überschwemmungen führte. Gleichzeitig herrschte in Irland, dem UK und Osteuropa starke Trockenheit. Weltweit kam es zu extremen Wetterereignissen, einschließlich Hurrikanen in Nordamerika und schweren Überschwemmungen in Asien.

Montag, 09.40 Uhr | konkurrenz für die bahn

Trenitalia, die italienische Staatseisenbahn, plant eine Hochgeschwindigkeitsstrecke München-Mailand ab 2026, wodurch die Reisezeit auf 5h30min verkürzt wird. Als bereits zweitgrößter Akteur im deutschen Regional- und Frachtverkehr, könnte Trenitalia gesunde Konkurrenz zur Deutschen Bahn bieten. BTN

montag, 09.30 uhr | neue stvo beschlossen

Die Bundesregierung gibt Ländern und Kommunen mehr Flexibilität in der Verkehrsplanung. Klima-, Umwelt- und Gesundheitsschutz sowie städtebauliche Vorteile sollen stärker berücksichtigt werden. Änderungen umfassen Tempo 30, Bewohnerparken und bessere Rad- und Fußverkehrsflächen.

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